Kudernatschs Buch-Tipp

Fredrik Backman „Ein Mann namens Ove“

Ja, das ist der Bestseller aus Schweden, der auch verfilmt wurde. Nach dem „Hundertjährigen“ wieder ein Hit aus dem hohen Norden.
Dabei ist Ove ein schrecklicher Grummel-Fritze, der Falschparker notiert und Nachbarn anschmiert. Den will man nicht in seiner Nähe haben. Oder doch – denn (wir ahnen es schon) tief in sich drin ist Ove ein Mann mit einem großen Herz.
Fredrik Backman wird aber nie zu schmierig-kitschig. Ganz im Gegenteil. Er schreibt großartige Sätze, die einfach stimmen. Über ein Computergeschäft heißt es beispielsweise: „Da kaufen Leute, die japanische Autos fahren, weiße Kabel ein.“ Oder bei all dem Tablet- und Espressomaschinen-Wahn: „Wohin bewegt sich eine Gesellschaft, in der keiner mehr vernünftig mit der Hand schreiben und Kaffee kochen kann?“
Damit ist „Ein Mann namens Ove“ deutlich mehr als eine nette Geschichte über einen kauzigen Alten – eben unaufdringlich weise. Und damit mehr als eine Komödie zum Schenkelklopfen. Man muss nur genau lesen.

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