Kudernatschs Buch-Tipp

Walter Moers
„Adolf. Der Bonker“

Adolf, die alte Nazisau, kehrt in einem Dreiakter zurück. Moers geht zum Lachen in den Bunker.

Dort haust der Führer und empfängt ständig Besuch, der sich mit Gummimasken verkleidet – von Michael Jackson bis Eva Braun. Zwischendrin nervt Churchill auch noch mit blöden Telefonscherzen. Nur Blondi, der Schäferhund, ist brav und treu.

Waren die bisherigen Adolf-Bücher großartig böse Comics, hat Moers für den dritten Teil kaum etwas gezeichnet. „Der Bonker“ ist tatsächlich eher wie ein Theaterstück niedergeschrieben und zudem sehr übersichtlich. Bereits nach 20 Minuten hat man das schale-schmale Bändchen durch und ist etwas enttäuscht.

Dem lustigen Vorspiel mit Prince als Flaschengeist und einem verwirrten Adolf, der seine drei Wünsche sinnlos vergibt, folgen keine richtig witzigen Ideen mehr. Die Handlung beschränkt sich auf den tot gerittenen Gummimasken-Gag und endet offen. Das Buch wirkt wie ein eilig hingeworfenes Abfallprodukt von Teil 1 und 2.

Getröstet wird der Moers-Fan jedoch mit Fingerfiguren, die man aus dem Buch ausschneiden und zum Nachspielen nutzen kann, und durch die Bonus-DVD mit dem lustigen Lied „Ich hock in meinem Bonker“. Adolf im 3-D-Trickfilm singt auf dem Klo und in der Wanne – dieser Humor sitzt und hätte auch dem Buch sehr gut getan. Allein für diese DVD lohnt sich der Kauf dann doch noch. Für Comic-Fans empfiehlt sich der erste Wurf von Moers: „Adolf. Äch bin wieder da!“

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