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D.B.C. Pierre „Jesus von Texas“ Der eine schießt, der andere scheißt. Doch Durchfall schützt vor Strafe nicht. Wir sind in Texas, und Vernon Little ist fällig. Sein Kumpel, der Mexikaner-Bengel Jesus, hat 16 Mitschüler abgeknallt und sich selbst. Also halten sich der Sheriff und seine Helfer an den verdrucksten Außenseiter, der noch lebt, weil: Es muss ja einer bestraft werden! Vernon hält die Klappe, denn sein Alibi-Geschäft im Busch ist ihm verdammt peinlich. Die dröge Mutter in dem Kaff Martirio fällt völlig aus. Sie ist fett und redet mit ihren fetten Freundinnen auch gleich nach dem Massaker lieber über Diäten und Kühlschränke. Überall lungern Fernsehteams herum, und Mama Little schmeißt sich dem Reporter Lally an den Hals. Der macht aus Vernon eine Riesengeschichte, die den Jungen in die Todeszelle bringt. Dort geht der Rummel weiter: Kameras hängen an der Decke, per TED entscheiden die Zuschauer über die Giftspritze. Der „Jesus von Texas“ ist zotig und virtuos, schmuddelig
und genial, fies und finster-fröhlich. Die Medien samt Gesellschaft
und der allgemeine „menschliche Schleimgulasch“ kriegen tüchtig
ihr Fett in dieser bitterbösen Satire weg. Von einem, der cooler
ist als Eminem: D.B.C. Pierre. Das steht für „Dirty But Clean“ Peter.
Dieser Typ hat einen Lebenslauf wie aus „Reservoir Dogs“:
haufenweise Drogen- und Betrugsgeschichten – und die vom schweren
Autounfall, dem eine Gesichtsoperation folgte. Aber wahrscheinlich hätte
kein anderer dieses sensationelle Buch schreiben können.
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