Kudernatschs Buch-Tipp
Otto Waalkes „Kleinhirn an alle“
Die große Ottobiografie ist überraschend gut geschrieben und spannt den Bogen vom Puppentheater vor kleinen Friesenjungs bis zum Sid aus „Ice Age“.
Dabei erfährt der Leser durchaus Dinge, die er schon immer wissen wollte: Der kleine Otto spielte anderen Kindern was mit Kasper und Krokodil vor und kassierte Eintritt dafür. Weil er einen Talentwettbewerb gegen eine jodelnde Friesin verlor, fing auch Otto das Jodeln an. Otto ist studierter Maler und wäre fast Lehrer geworden. Er hatte eine coole Band („The Rustlers“) – doch das Publikum fand es lustiger, wenn was schiefging und Otto Pannen überbrücken musste. Und insgesamt weiß Otto, dass er verdammt viel Glück gehabt hat.
All das ist sehr launig und pointenreich erzählt, was sicherlich auch am Co-Schreiber Bernd Eilert liegt. Seit Jahrzehnten hat er – gemeinsam mit Robert Gernhardt und Peter Knorr – die Texte für Ottos Sketche und sogar die Drehbücher für seine Filme verfasst. Er ist nach Gernhardts Tod und Knorrs Ruhestand Ottos letzter Autor. Bei Lesungen aus „Kleinhirn an alle“ ist er als Moderator dabei, um den mittlerweile 70 Jahre alten Otto zwischen allen Gag-Klassikern und Liedparodien immer wieder mal ans Buch zu binden…
In diesem findet sich ein kompletter Abschnitt mit Tipps und Tricks für angehende Komiker, wobei diese Ratschläge immer dezent angeboten werden – eher im Stile von Vorschlägen. Sogar das Puppentheater von einst wird von Otto klug analysiert, wie auch Timing und Lichteinsätze bei Live-Shows, Gag-Aufbau und Methoden, auf das Publikum zu reagieren. Damit lässt sich aus diesem Buch sogar etwas lernen – wer hätte das gedacht?!
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