Kudernatschs

Romain Puérolas
"Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea-Schrank feststeckte"

15.000 rostfreie Nägel soll Ayrans neues Nagelbett haben. Sowas gibt's für den Fakir aus Indien nur bei Ikea in Frankreich. Also los!

Eigentlich will Ayran nur schnell nach Paris düsen, das besagte Bett kaufen und wieder nach Hause fliegen. Doch dann geht alles schief: Das Geld reicht nicht, und der Fakir übernachtet im Möbelhaus. Dort muss er sich verstecken. Doch der Schrank, in den er krabbelt, wird leider verladen und verschickt. Und so beginnt eine abenteuerliche Reise quer durch Europa und darüber hinaus.
Puérolas' Schelmenroman erinnert natürlich an den "Hundertjähringen" und die "Analphabetin" von Jonas Jonasson. Wer diese beiden Werke liebte, wird auch den "Fakir" verschlingen. Das Buch platzt fast vor lauter Ideen, es wird immer skurriler – in turbulenten Abenteuern mit auffälligen Nebenfiguren. Fast schon ist es zu viel, besinnt sich aber im letzten Moment.
Neben aller Komik – wie etwa diversen IKEA-Seitenhieben – findet Puérolas die richtigen Wort zum Thema "Flüchtlinge", wenn sein Held Männer aus dem Sudan kennenlernt, die illegal ihr Glück in Europa suchen. Bei allem Fakir-Spaß gibt's also auch "Denkfutter". Insgesamt eine gelungene Mischung für einen anregenden Nachmittag auf dem Sofa.

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