Kudernatschs
Buch-Tipp
Ruy Castro Bossa Nova
Das ist das Buch zur Sommermusik von Ipanema.
Mit tollen Anekdoten und dicker Diskografie.
Erzählt wird die Bossa-Nova-Geschichte, die in den 50-ger Jahren begann, als Brasilien noch eine Akkordeon(!)-Hochburg war. Mit Lautsprechern wurden Kleinstadtstraßen beschallt, in Plattenläden hörte man aufgeregt Julie London und Frank Sinatra, unter großen Bäumen zupften junge Männer an ihren Gitarren herum. So Joa Gilberto, der lange Zeit verkannt wurde weil er komisch atmete beim Singen, die Silben eigenartig verband und so leise wie möglich sang (ganz anders als beim lauten Samba). Dabei war er vielleicht der größte Star dieser Musik.
Bossa Nova galt als komplett neue Richtung und sorgte für eine gewisse Aufbruchstimmung, die später jedoch verpuffte. Der berühmte Name entstand bei einer Studentenveranstaltung, die aufgrund des Auftritts einer sehr verruchten Sängerin (hui!) verlegt werden musste.
Wer schrieb welchen Liedtext mit Lippenstift aufs Klavier, warum beging Gilbertos Katze angeblich Selbstmord, wer schlief mit Streichholzschachteln zwischen den Fingern, welche Frau verlor mitten im Auftritt ihre Stiftzähne Ruy Castro hat all dies herausgefunden und zusammen getragen. Verrückte Geschichten um eine wunderbare Musik, von ihren unbedarften Anfängen bis hin zu ihrem Ausverkauf in Amerika.
Castro hat fast zwei Jahre lang Augenzeugen und Zeitgenossen befragt und gut recherchiert. So gilt sein Buch als Standardwerk über den Bossa Nova. Zudem gibts den passenden Soundtrack dazu auf der gleichnamigen CD mit über 20 Titeln, von denen einige noch nie zuvor veröffentlicht worden sind.
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