|
|
 |
 Kudernatschs CD-Tipp
Bohren und der Club of Gore „Dolores“
Die dunkle Jahreszeit braucht dunkle Musik! Diese hier klingt wie eine Jazzplatte, die viel zu langsam läuft.
Horror-Jazz nennt das Quartett seine Kunst selbst. Fans reden davon, dass Bohren und sein Club den Doom neu definiert haben. Suizid-Gefährdeten wird vom Konzertbesuch abgeraten, so unglaublich geht diese schleppende Musik mit Orgel, Bass und müdem Tenor-Saxophon in die Tiefe - besonders abgründig übrigens auf dem Album „Black Earth“.
„Dolores“ ist nun neben dem Frühwerk „Sunset Mission“ fast schon optimistisch-positiv für Bohren-Verhältnisse. Songtitel wie „Schwarze Biene (Black Maja)“ oder „Faul“ oder „Unkerich“ lassen beinah schon einen Schmunzler zu.
Unbedingt empfiehlt sich ein Konzertbesuch bei den Herren. Jeder hat nur eine Art Taschenlampe über sich – der Rest ist Finsternis. Doch der Bandleader muntert mit Scherzen auf: „Warum stürze ich öfter ab als mein Computer?“ oder „Wer seinen Teller nicht aufisst, kriegt Aids!“ So geschehen im Leipziger UT Connewitz. Merke: Es sind zwar richtig morbide Jungs, die da vorn stehen. Aber wo Finsternis ist, ist auch immer ein Licht.
Kaufen bei Amazon.de
|
