Kudernatschs
Buch-Tipp
Bret Easton Ellis „Lunar Park“
Der American Psycho dreht durch. In diesem Mix aus Horrorgeschichte,
Satire und Seelentrip wird nichts ausgelassen.
Ein toter Vater geht um, ein Haus kratzt sich selbst den Putz ab,
ein komisches Plüschtier jagt die Kinder. Mitten drin hockt Ellis
selbst, koksend, saufend und darauf hoffend, dass alles besser wird.
Wird es aber nicht, logisch. Kleine Jungs verschwinden – scheinbar
in eine bessere Welt -, nicht einmal der Hund kann Ellis leiden, keiner
glaubt dem Dichter – höchstens, dass er nicht mehr ganz
dicht ist.
Ist dieses Buch eine Hommage an Stephen King, eine Vorstadt-Satire
oder ein elender Seelenstriptease des Erfolgsschreibers? Was ist wahr,
was ist autobiografisch? Wo ist die Stelle, an der das alles verschwimmt?
Das sind Fragen, die alle ungeklärt bleiben, so dass sich das
neue Werk zwar super liest und spannend ist, aber ziemlich unentschieden
wirkt. Vielleicht konnte sich Ellis daher auch zu keinem richtigen
Ende durchringen – alles bleibt vage, offen und irgendwie unbefriedigend.
Aber bis kurz vor diesem Null-Ende ist alles okay. Also lesen – und
nicht über den Schluss ärgern!
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