Kudernatschs
Buch-Tipp
Matthew Sharpe
„Eine amerikanische Familie“
Lisa und Bart Simpson werden erwachsen und drehen ab. Beispiel
gefällig? Papa liegt im Koma und Sohnemann malt ihm mit Edding
ein Hitlerbärtchen an.
Okay, Bart heißt Chris und seine Schwester ist Cathy. Beide
müssen blitzschnell Verantwortung übernehmen, als ihr Vater
zwei Antidepressiva schluckt, die sich nicht miteinander vertragen.
Plumps, liegt er im Koma und erwacht auf Kleinkind-Niveau.
Friedensbrezel Cathy sucht Hilfe bei Gott und wird dabei von Chris’ Kumpel
Frank geschwängert. Die geschiedene Mutter hat ein Verhältnis
mit dem Vater der Ärztin ihres Ex-Mannes. Chris registriert all
dies zynisch und selbstzerstörerisch. Nachdem eine Krankenschwester
an seinen Hosenlatz geht, glaubt der 17-jährige, alle älteren
Frauen wollen ihm einen blasen, aber sie wollen nicht.
Viel Stoff für eine Geschichte mit lauter kaputten Menschen drin,
die dennoch nichts so sehr lieben wie das Leben. Die Probleme nehmen
darin so rasant zu, dass man nicht mehr hofft, sie irgendwie zu bewältigen.
Wenn, dann nur extrem: Also fällt Chris auch noch ins Koma und
träumt davon, wie er und sein Vater sich in einem Hirngeschädigten-K.o.-Turnier
die Komas gegenseitig zuspielen.
Ein tolles Buch, in dem unglaublich viele Sätze stehen, die man
am liebsten auswendig lernen möchte, weil sie so gut treffen.
Wer DBC Pierres „Jesus von Texas“ mochte, findet hier den
legitimen Nachfolger!
Buchtipp DBC Pierre „Jesus
von Texas“
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